Welpentagebuch

Liebe Welpenkäufer,

 

mein Name ist Lotte Feyli-Risco, ich bin ein kleines Havaneser-Welpenfräulein und schon seit geraumer Zeit bei Manuela Sielemann, einer echt coolen Menschenfrau, ausgezogen.

 

Mittlerweile bin ich fast elf Wochen alt und schon längst nicht mehr so ein kleines Baby, wie Ihr vielleicht denken mögt.

 

Da ich mich am Besten damit auskenne, wie es ist, wenn man auszieht und bei einem neuen Frauchen und Herrchen einzieht, wollte ich euch gern einmal aus meiner Sicht schildern, wie es mir ergangen ist. Ich habe euch deshalb jetzt im Anschluss aufgelistet, was für mich echt prima gelaufen ist, aber auch, was ich total doof finde. Schaut einmal nach, ob euch das vielleicht helfen kann.

 

Meine Erfahrung aus Welpensicht:

 

 

finde ich gut

finde ich blöd

 

 

 

 

vor meinem Einzug

 

 

Meine neue Familie hat zunächst viel über uns Havaneser gelesen.

Wie wir so drauf sind und was man alles mit uns anstellen kann.

 

 

Frauchen und Herrchen haben einmal ihre Urlaubsplanung geprüft und mit ihrem Arbeitgeber abgeklärt und beantragt. Haben denn meine neue Mama und mein neuer Papa genug Zeit für mich (gerade in der ersten Zeit)?

Sie sind dann auf eine gute Idee gekommen. Erst nimmt Frauchen Urlaub – dann Herrchen. So bekommt man viel Zeit zusammen. Die beiden haben sich dann wegen meiner Erziehung abgesprochen, damit ich sie nicht austricksen kann. (Austricksen kann ich übrigens ganz toll).

Eigentlich stört es mich, dass ich noch nichts so richtig alleine machen kann, deshalb passt zu Anfang immer jemand auf mich auf, damit ich nicht traurig bin. Und im Vertrauen: wenn meine Familie mich zu Anfang gleich allein lassen würde, müsste ich bestimmt viel weinen.

 

Meine neuen Eltern haben im Anschluss nach einer liebevollen und professionellen Züchterin gesucht.

 

 

 

finde ich gut

finde ich blöd

 

...vor meinem Einzug

 

 

Frauchen und Herrchen waren so aufgeregt, dass sie sich eine Merkliste erstellt haben. Die haben sie einfach mit zu der Züchterin genommen und ihr alle Fragen gestellt, damit es mir zu Hause bei meiner neuen Familie an nichts mangelt und man alles „richtig mit mir macht“.

 

 

Freiliegende Kabel wurden gesichert und mit Klebeband gebündelt.

Ich hatte wenig Chancen irgendwo zu knabbern, so ein Mist.

 

Meine Familie hat jeden Raum angesehen und „lose Sachen“ weggeräumt und Stolperfallen gesichert, die gefährlich für mich sein könnten.

 

 

Ich habe fast in jedem Zimmer einen „Liegeplatz“ mit Spielsachen.

Es ist verflixt. Man kann so nirgends auf dumme Gedanken kommen.

 

Jede Treppe wurde abgesichert. 

Hätte ich gern mal ausprobiert, aber ich muss zum Treppensteigen leider ein Jahr warten.

 

Mein Frauchen/Herrchen haben dazu ein langes Brett genommen, über das man herüber steigen kann. Es geht aber auch ein stabiler Umzugskarton, den man durch Paketband verstärkt und der Länge nach verbreitert. An beiden Seiten sichert man den Karton/das Brett durch z.B. durch einen Türstopper.

Ein Baby-Sicherheitsgitter dauerte zu lange auf- und zuzumachen (wenn ich schnell mal nach Draußen musste) und durch die Gitterstäbe hätte ich abhauen können.

 

Haben Frauchen und Herrchen einen offenen Kleiderschrank denkt daran, tolle Kleider oder Hosenanzüge in Schutzfolien zu packen (gibt es bei Ikea). Ich beiße da nämlich gern hinein und ziehe daran.

Nix darf man. Dann nehme ich eben meinen Kauknoten.

 

Frauchen und Herrchen sagen „AUS“, wenn ich an Ihre Sachen gehe und knabbere.

 

mein Einzug

 

 

Ich wurde tagsüber abgeholt. Das war toll, denn so konnte ich in meinem neuen zuhause alles gut angucken.

 

 

Ich durfte mir ganz in Ruhe alle Zimmer ansehen.

 

 

 

 

finde ich gut

finde ich blöd

 

...mein Einzug

 

 

Meine Familie hat sich gefreut, aber niemand hat an mir herum gezogen.

 

 

Besuch durfte am ersten Tag nicht kommen. Ich kannte mich dort ja selber noch nicht aus. Ich wollte zunächst meine „neue Familie“ kennen lernen. Mein Zuhause ist schließlich kein Zoo.

Der Besuch musste noch ein paar Tage warten.

 

 

Gegen Abend wurde alles ganz kuschelig und ruhig gestaltet (mit Kerzen und schmusen). Das war schöööön und macht müde.

 

 

Ach übrigens: Meine neue Familie musste sich daran gewöhnen,  umsichtiger in der Wohnung zu sein. Ich bin sehr schnell und laufe immer hinter Frauchen/Herrchen her. Beim Aufstehen könnte ich sonst schnell einmal unter ein Stuhlbein geraten oder beim Laufen getreten werden. 

Passt also gut auf, denn ich möchte mir nicht weh tun.

 

nachts schlafen

 

1

Ich schlafe in einem Körbchen

und auf der Decke, die mir meine

Manuela (das ist meine Züchterin) mitgegeben hat. Alles riecht noch so schön nach meiner Mama und meinen GeschwisternJ. Mein Korb steht neben dem Bett von Frauchen/Herrchen, so bekommen sie alles mit, ob es mir gut geht und ich finde das super.

Ohne meine Hundemama ist es nämlich in der ersten Nacht sonst sehr traurig für mich.

2

Das Körbchen wird in einen Karton gestellt, aus dem ich nachts nicht heraushüpfen kann. Der Karton darf nicht viel breiter als das Körbchen sein.

 

 

 

finde ich gut

finde ich blöd

 

...nachts schlafen

 

3

Frauchen/Herrchen haben mir eine Spieluhr in mein Schlafkörbchen gelegt. Jetzt weiß ich schon, dass es Schlafenszeit ist, wenn mein Lied erklingt.

 

4

Mein Fauchen/Herrchen setzen mich in das Körbchen. Ich will erst wieder heraus, aber das ist wohl normal. Mir wird dann klar und deutlich gesagt, dass jetzt „Schluss ist“, „Aus ist“ und ich hier schlafen soll. Hab´ ich dann auch so gemacht und dann wurde ich ganz lieb gelobt – das hat mich ganz stolz gemacht.

Anmerkung: Ich schlafe durch von 22.15 Uhr – 07.30 Uhr

Ich finde das erst doof und versuche trotzdem auf „Mitleid zu machen“. Ich will erst nicht zugeben, dass ich müde bin, so sind Kinder eben.

 

Pippi/AA, morgens wach bin

 

4

Wenn ich nachts oder morgens wach werde, muss ich sofort, also

nicht trödeln, dafür ist keine Zeit.

Frauchen/Herrchen setzen mich dann nicht erst auf dem Fußboden ab, sondern nehmen mich schnell auf den Arm und „ab nach Draußen“.

Vergesst nicht mich zu loben, wenn ich alles richtig gemacht habe.

 

 

Mein Frauchen/Herrchen schläft in einem Schlafanzug mit dicken Socken, damit sie sich nicht extra noch anziehen müssen, wenn ich wach werde und sofort „raus muss“.

 

 

Im Flur liegt alles griffbereit: Leine (am Besten eine ganz einfache mit Schlaufe für meinen Hals, somit spart ihr euch Zeit, um mein Halsband anzulegen), Taschenlampe für nachts/früh morgens, Jacke (kann man alles einarmig anziehen, damit ich keine Möglichkeit habe, einen „See“ zu machen. Lasst mich also besser erst Draußen runter J).

 

 

 

finde ich gut

finde ich blöd

 

Mein Essensplan

 

 

Da meine neuen Eltern sich mit Hundefutter nicht auskannten, haben sie meine Züchterin gefragt – die weiß, was wir mögen.

Sie erklärt meinen neuen Herrchen alles ganz genau und bestellt euch auch gleich die erste Ration Hundefutter, Dann wisst ihr Bescheid und könnt die 2. Bestellung dann ganz allein erledigen.

Sie bestellen jetzt bei REICO – das hält mich fit und gesund (und der Witz – es schmeckt auch noch super)

 

 

***.... und so gehts!!!!!!!!***

 

 

Nur in den ersten Tagen nach meinem Auszug dann habe ich keinen Appetit mehr auf diese Nahrung:

50 g Nassfutter (siehe unten) gemischt mit ca. 20 g Trockenfutter (dieses quillt man mit kochendem Wasser auf). Gut durchmischen und lauwarm zum Verzehr geben.

(morgens und zum 2. Frühstück)

 

Mochte ich nach den ersten Tagen nicht mehr essen. Ich bin ja schließlich kein ganz kleiner Welpe mehr.

 

morgens:

Ich esse immer um 07.45 Uhr:

Ich bekomme 50 g (1/4 Dose) Nassfutter aus einer 200 g-Dose (MaxiVit). Das gibt es in verschiedenden Sorten. Es wird gemischt mit z.B. einer ½ kleinen Kartoffel oder einem Eßlöffel gekochtem Reis oder einer kleinen Portion Nudeln oder  1 TL Hüttenkäse

 

 

2. Frühstück: ca. 11.00 Uhr

35 g (Messbecher liegt der späteren Lieferung bei) Trockenfutter (MaxiDog Junior)

ab der 10./11. Lebenswoche hatte ich keine Lust mehr auf das 2. Frühstück. Das war mir einfach zuviel.

 

Mittags: ca. 14.00 Uhr

siehe morgens

 

 

abends: ca. 18.00 Uhr

Siehe 2. Frühstück

 

 

 

finde ich gut

finde ich blöd

 

...Mein Essensplan

 

 

Beachte:

Wenn ich mein 2. Frühstück nicht mehr esse, bekomme ich morgens- und abends Nassfutter und mittags Trockenfutter. Immer im Wechsel

 

 

Pippi/AA nach dem Essen/Trinken oder Ruhepausen

 

 

Ca. eine ½ Stunde nach dem Essen muss ich meistens „Klein und Groß“. Bescheid sagen kann ich in der ersten Zeit noch nicht, deswegen müssen meine neuen Eltern darauf achten, dass ich regelmäßig an die Luft komme. Wenn ich muss werde ich ganz hektisch und drehe mich schnell im Kreis und suche eine Pippi/AA-Stelle.

Vergesst bloß nicht mich zu loben, wenn ich alles richtig gemacht habe.

 

Wenn ich viel getrunken habe:

20 Minuten nach dem Trinken

 

 

Wenn ich tagsüber schlafe:

Gleich, wenn ich wach werde.

 

 

Ansonsten:

Alle 1,5 bis 2,0 Stunden

 

 

Tipp: Meine Herrchen haben mir an verschiedenen Stellen Baby-Wickelauflagen hingelegt, wenn ich „es einmal nicht anders schaffen sollte“.

 

Man sollte nur mit mir schimpfen, wenn ich auf „frischer Tat“ erwischt werde, sonst verstehe ich die Welt nicht mehr.

 

Allein bleiben

 

 

Nach einigen Tagen stellt Frauchen z.B. schon einmal ohne mich den Trockner an und befüllt die Waschmaschine.

Das wiederholen meine Eltern nun immer wieder und weiten die Erledigungen (Briefkasten leeren / Mülltonne heraus bringen) ohne mich langsam aus (bitte aber nur Schritt für Schritt und nichts übertreiben). Ich muss dann in meinem Körbchen solange warten.

 

Allein sein finde ich generell doof, aber es nützt ja nichts.

Ich finde das blöd und jaule, als würde mir jemand nach dem Leben trachten.

 

 

finde ich gut

finde ich blöd

 

...Allein bleiben

 

 

Frauchen/Herrchen geht z.B. jetzt schon in unsere 1. Etage (ohne mich) und spricht von oben mit mir und macht z.B. das Bad dabei sauber. Ich muss sagen, nun stört es mich gar nicht mehr, schließlich werde ich immer so doll geküsst und gekuschelt, wenn sie wieder kommen, dass ich selbst ganz stolz auf mich bin. Alles was ich schon richtig gut kann wird mit einem Leckerli (zz. einfach ein bis zwei Körnchen von meinem Trockenfutter) belohnt.

 

 

Nach 1,5 Wochen lassen mich meine Mama und mein Papa in der Wohnung schon allein. Sie sind dann z.B. im Vorgarten und können mich somit hören. Jeden Tag steigern sie die Zeit ein bisschen. Und das Coolste. Ich weine gar nicht mehr und jedes Mal, wenn mein Frauchen und mein Herrchen wieder zu mir kommen, haben sie ein tolles Leckerli in der Tasche und ich bin selber schon richtig stolz auf mich, dass ich das alles schon gelernt habe.

Steigert die Zeit aber bitte nicht zu schnell, denn, wenn es um solche Sachen geht, bin ich wirklich noch ein Baby und ich finde es nicht so toll allein zu sein.

 

An der Leine gehen

 

 

Jeden Tag wird mir immer mal wieder mein schickes, neues Halsband umgelegt, damit ich mich daran gewöhne. In der ersten Zeit habe ich mich am Hals immer ein bisschen gekratzt, aber mittlerweile kann ich damit schon umgehen.

 

 

 

finde ich gut

finde ich blöd

 

...An der Leine gehen

 

 

Meine neue Familie geht jetzt immer wieder mit mir an der Leine raus. 5 Minuten Training reicht am Anfang aus; ich kann mich noch nicht so lange konzentrieren. Zuerst wollte ich immer in eine andere Richtung gehen. Ich habe mich dagegen gewehrt, was Frauchen und Herrchen von mir wollten und wollte meinen kleinen Dickkopf durchsetzen. Wenn ich durch Blätter und interessante Dinge auf dem Gras abgelenkt bin, höre ich sowieso nicht richtig zu. Man hat mich dann bei meinem Namen gerufen. Wenn ich dann aufmerksam war, wurde ich gelobt. Ich habe dann trotzdem in die andere Richtung gezogen. Frauchen und Herrchen haben sich dann umgedreht und sind mit mir vorsichtig in die andere Richtung gegangen. Wenn ich mitgemacht habe, wurde ich ganz doll gelobt und gekuschelt. Das haben meine neuen Eltern immer wieder mit mir probiert und dann gab es auch immer wieder diese coolen Leckerlis.

Zuerst regte mich dieser Gang an der Leine ziemlich auf. Ich wollte schließlich dort hingehen, wohin ich wollte.

 

Sitz machen

 

 

Im Moment über ich gerade das „Sitz machen“. Wenn ich an der Leine gehe, soll ich „Sitz machen“, wenn Fahrradfahrer kommen oder ein großes Auto an mir vorbei fährt. Mama und Papa drücken mir dann ganz lieb meinen Popo runter und sagen das Wort „Sitz“. Dabei heben sie den Zeigefinger an und sehen mir in das Gesicht. Mensch, und was sage ich euch, wenn ich das gut mache, gibt es wieder jede Menge Küsse.

 

 

 

finde ich gut

finde ich blöd

 

Pflege

 

 

Ich möchte natürlich auch jeden Tag „schick gemacht werden“, daher werde ich jeden Tag gekämmt. Ich selber genieße das, aber das ist bei nicht allen meinen Geschwistern so – die beißen manchmal in die Bürste oder den Kamm. Dann müssen Herrchen und Frauchen schimpfen, auch, damit sie mir nicht weh tun und ich ihnen natürlich auch nicht.

 

Man benötigt eine relativ normal aussehende Bürste, einen Flohkamm (hat ganz dünne Zinken) und quasi einen fast identisch aussehenden Kamm, der etwas breitete Zinkenabstände hat. Manuela kann euch das genau sagen oder für eurer Kammsorti-ment ein Foto schicken, damit ihr beim Einkauf an alles denkt.

 

Ich habe dann noch Augentücher oder einen warmen, feuchten Waschlappen, damit mir der „gemeine“ Schlaf aus den Augen gemacht werden kann. Der sitzt manchmal ziemlich fest am Auge – aber mit ganz viel Liebe und vorsichtigem Ziehen und Kämmen bekommt man ihn heraus.

 

Bei den meisten Havanesern muss mann dann noch Haare aus den Öhrchen ziehen (ich habe dort aber noch keine J).

 

 

Ihr seht schon, es gibt hier einiges für mich zu tun in der neuen Familie und nicht nur ich brauche meine Ruhepausen zwischendurch, sondern auch Frauchen und Herrchen, denn sie müssen schließlich auch aufräumen, Wäsche waschen, einkaufen oder vielleicht sich selbst mal in den Arm nehmen, weil sie sich beide so sehr freuen, dass es mich gibt. Und: Ihr braucht es ja nicht verraten, aber ich finde meine neue Mama und meinen neuen Papa jetzt auch schon richtig gut und vermisse meine Hundemama nicht mehr, auch wenn ich noch ganz oft an sie denke.

 

Wenn ich einmal Lust auf meine Hundemama habe, kann ich ja einfach meine Züchterin, die Manuela, anrufen und sie dann besuchen. Oder: Wenn in meiner neuen Familie nicht klar ist, was für mich gut ist oder auch nicht (oder Fragen zum Tierarzt, Futter, Pflege....) rufe ich ebenso Manuela an. Sie hilft immer, immer, immer......, denn sie ist eine ganz tolle Hundezüchterin mit ganz viel Herz.

 

Eure Lotte

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© Melanie Feyli