Wann wird „der Hund“ denn stubenrein?
Hallo an all´ meine felligen Freunde. Sagt mal – kennt Ihr das auch? Kaum kommen die Menschen in die Wohnungen unserer Ziehmamis (die nennen das Züchterin/Züchter) fängt es an. „Ach sind die goldig. Wie süß…… Ach, guck doch mal. Hai tai tai….. Gutschi guh….“ und all die Worte, die man in die Öffnungen von Menschen-Kinderwagen spricht.“
Das war Schritt 1.
Nun folgt Schritt 2. Jetzt kommt schon bald die Frage nach unserer Stubenreinheit. Ich bin Lotte Feyli-Risco - eine Havaneserdame aus Überzeugung. Eine echte MANUESERIN – ein „Little Heroe“.
Nun aber ehrlich - was geht die Menschen, mein Drang nach einem „Gassigang an? Ich habe mir daher vorgenommen, dass wir Hunde diese intime Sache „unter uns klären“ und ich euch erzähle, wie es bei mir war und was ich von meinem Hundeverwandten gehört und gelernt habe.
Ich habe euch eine Tabelle zusammengestellt, auf die Ihr schauen könnt:
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Fakten |
So soll es sein |
So darf es NICHT sein |
1. |
Mein Einzug in das neue Zuhause. Ich bin unsicher. |
Ich durfte überall herumschnüffeln und jeden Raum besichtigen. Sozusagen eine Hausbesichtigung wie bei diesen Renovierungssendungen im Fernsehen. Das nimmt mir die Angst. |
Die Menschen sollen bloß nicht alle gleich mit Besuch nerven und ständig an mir herumfummeln. Ich soll gleichzeitig sofort stubenrein werden. Wie denn - alles ist neu. Ich kenne mich noch nicht aus und meine Mama und meine Geschwister – alle sind weg. Klar, dass ich dann gleich erst einmal ein Panikpippi auf den Perserteppich mache und ein Klößchen daneben lege.
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Fakten |
So soll es sein |
So darf es NICHT sein |
2. |
Mein Schlafplatz |
Das Körbchen sollte neben dem Menschenbett stehen. Meine neuen Eltern haben das Körbchen in einen Pappkarton gestellt, der nur ein bisschen breiter als mein Hundebett war (und so hoch, dass ich nicht allein heraushüpfen konnte). Ich musste also Bescheid geben. „Hey, Ihr da – neue Familie. Ich muuuuuuuuuuuuuuss mal.“ So habe ich gelernt, mich zu melden. Welpen wie wir, machen nämlich kein Pippi auf unseren Schlafplatz. |
Verändert meinen Schlafplatz nicht. Bleibt dabei. Durcheinander macht mich nervös. |
3. |
Ich muss ALLE 2 Stunden raus.
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Die neuen Hundeeltern müssen das durchziehen. Ich kann das noch nicht wissen und die Uhr kann ich schon gar nicht lesen. Wenn die neuen Hundeeltern es richtig machen, sehen wir Hunde daran, dass sich bei unseren neuen Eltern durch Schlafmangel und viel Hundetraining kleine Augenfältchen bilden und UNSER Mensch uns dennoch liebevoll aus den Müdigkeitsschlitzaugen verliebt ansieht.
Wenn ich draußen „mein Geschäft“ mache (groß oder klein) – lobt mich, macht eine Laola, singt tanz und küsst mich. Das merke ich mir und ich will mehr von diesen Sachen, die euch erfreuen.
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Also lieber Mensch: Geh alle 2 Stunden mit mir raus. Ich kann nicht wissen, wann schon wieder 2 Stunden rum sind.
Vergesst ihr es und seid nicht konsequent, schimpft bloß nicht mit mir wenn ich in die Wohnung mache – Ihr seid für die Zeiger an der Uhr zuständig – nicht ich. Durch eure „Faulheit“ mach ich Fehler, also schimpft dann bloß nicht mit mir.
Schimpft Ihr Draußen mit mir, weil ich euch „nicht schnell genug bin“, merke ich es mir. Draußen schimpfen heißt für mich „Auf keinen Fall draußen machen. Warten bis ich dann wieder drinnen bin und PIPPi und AA machen.“ Merkt Ihr etwas? Meine Fehler steuert Ihr – nicht ich!!!
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Fakten |
So soll es sein |
So darf es nicht sein |
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Ich muss GROSS und KLEIN: 1. sofort nach dem Aufstehen / dem „Wach werden“. 2. Kurz nach dem Trinken und 3. ca. ½ Stunde nach dem Essen |
Zu 1.) Schnappt mich auf dem Arm und setzt mich SOFORT nach draußen. Die Menschen müssen schon komplett angezogen sein, wenn ich meine Schlafaugen öffne. Am Besten mit Jogginghose schlafen. Leine und Taschenlampe bereit legen (je nach Tageszeit). Zu 2.) Ca. ½ Stunde nach dem Trinken muss ich Pippi. Meine Blase ist noch klein und jung. Ich muss das alles erst noch lernen. |
Zu 1.) Gebt mir bloß nicht die Möglichkeit und setzt mich auf dem Fußboden ab, wenn ich wach bin. Sofort Pippi heißt sofort Pippi. Achtung!!!! Beim Absetzen VOR dem Pippi – MACHE ICH gnadenlos auf den Teppich!!!!! Zu 2.)
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Füttern |
Haltet euch bitte an die Tipps von den Züchtern, was meine Mahlzeiten angeht. |
Gebt Ihr mir abends noch viele Leckerlies oder aus „falscher Liebe“ eine große Portion Futter extra, so kann das mein kleiner Magen gar nicht vertragen. Ihr esst abends um 23.00 Uhr schließlich auch keine Haxen mehr. Genauso ist es auch mit meinem Bauch. Er findet dann keine Ruhe. Merkt euch „Alles, was oben rein geht – muss unten wieder raus.“ |
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Ich bin abgelenkt |
Draußen im Freien ist viel los und es gibt jede Menge zu sehen. Das ist mega spannend!!!! |
Schimpft nicht, wenn die Natur für wie ein Open Air Konzert auf mich wirkt. Es kommen Autos an der Straße vorbei – andere Tiere – fremde Menschen, Gerüche und Geräusche. Ich kann mich nur auf eines konzentrieren. Seid gelassen mit mir und konsequent in eurem Handeln, aber denkt nach, bevor ihr wütend werdet. Schimpfen beziehe ich nur auf den aktuellen Moment. Ich denke nicht zurück und verknüpfe euer Verhalten mit meinem Handeln.
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Wie lange dauert es nun, bis ich stubenrein bin? |
Alles hat seine Zeit. Auch meine Blase ist noch ein Baby und muss lernen, dass ich Pippi melden muss. Ich muss selber lernen, WANN ich muss. |
Seid nicht ungeduldig – das nützt nichts. Es wird Wochen geben, da klappt alles gut und Wochen, dann gibt es wieder Rückschläge. Menschenkinder lernen auch erst krabbeln bevor sie zu laufen beginnen. |
Tipp: Klappt das alles nicht – geht doch einfach mit mir in eine Hundeschule, dort treffe ich gleich neue Kumpels und vielleicht hat man dort noch wichtige Hinweise und gleichzeitig kann ich noch etwas lernen.
Habt Ihr Angst um mich, weil ich den Pippigang noch nicht so gut kann, könnt Ihr auch gern einmal den Tierarzt anrufen. In der ersten Zeit muss ich ohnehin oft dorthin (*grummel*bibber*grrrrr….*kotzi*….). Ich finde diesen Gang jedesmal doof, aber was soll es. Das erzähle ich euch in einem anderen Kapitel.
Auch Ihr Menschen müsst lernen, mit uns Welpen umzugehen. Also lasst uns gemeinsam schauen, dass wir es hinbekommen.
Eure Lotte