Gar keine so „haarige Angelegenheit“ wie landläufig angenommen – So geht´s!
Hey Leute, ich bin es wieder, eure Lotte. Ich dachte mir, dass ich mich jetzt auch einmal zu diesem menschlichen Thema „Körperpflege“ einbringen müsste. Ich habe echt erkannt, dass man nur einen coolen Rüden kennenlernen kann, wenn man auf sein eigenes Äußeres achtet. Ich hatte mich schon mehrfach mit meiner Mutter „in den Haaren ?“, weil sie immer so ein Geschisse von ihrer eigenen Duscherei und diesem Geföne macht. Kein Jahr später sieht man im TV oder ähnlich auch nur so gestylte Hundetypen. Ja, und jetzt kommen immer mehr Sendungen oder Berichte, dass wir Tiere wirklich krank werden würden, wenn wir uns nicht regelmäßig Kämmen, Bürsten und Duschen lassen. Ok, ich muss es wohl einsehen, kein Date mehr ohne ein gepflegtes Äußeres.
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Herzlichen Glückwunsch! Sie haben sich für eine unglaublich bereichernde und intelligente Hunderasse entschieden. Das mit den Haaren bekommen wir auch hin.
Hier kommt eine kleine Anleitung vom Nasenansatz bis zum Rutenende. Bewaffnen Sie sich mit ein paar Leckerlies und los geht’s:
Zunächst benötigen Sie Folgendes, um mit der Pflege Ihres Lieblings beginnen zu können:
Die Grundausrüstung zur Pflege Ihres Havanesers:
Bürste mit Naturborsten Drahtbürste Metallkamm Schere Gummimatte Hundeshampoo Ohrenreiniger Wattestäbchen Handtücher Waschlappen Krallenzange Fön Zahnbürste |
Ist Ihr Pfotenträger noch ein Welpe, so ist es wichtig, dass Sie ihn langsam an die Körperpflege gewöhnen. Lassen Sie ihn an den Bürsten und Kämmen schnuppern und beginnen Sie ihn mit der weichen Bürste vorsichtig und vor allem regelmäßig (täglich einige Minuten) zu kämmen, damit sich ihr Tier an das Pflegritual gewöhnen und somit schon bald sogar genießen kann. Arbeiten Sie hierbei mit Lob und Leckerlies und üben Sie bitte keinen Zwang und Druck auf Ihren felligen Freund aus.
Später in der Pupertät (9. bis 15. Monat) hat die Pflege einen besonders hohen Stellenwert, denn nicht nur Ihr Liebling verändert sich, sondern auch sein Fell. In dieser Zeit neigt er zur Verfilzung und benötigt daher eine regelmäßige, gute „Kämmzeit“.
Manche Besitzer halten dann sogar das Fell ihres Hundes kürzer, aber das entscheidet natürlich jeder für sich individuell nach Geschmack.
Nun aber ins „Eingemachte“.
Ohren
Gerade bei Langhaarhunden ist die Ohrenpflege sehr wichtig, denn oft wachsen bei ihnen auch Haare in den Gehörgang.
Diese können aber auch für Dreck oder kleine Quälgeister (Schmarotzer) eine Sammelstelle sein. Daher Obacht und einen häufigen Blick in die kleinen „Lauschlappen“.
Das Zupfen der Haare geschieht mit einer stumpfen Pinzette oder einfach mit den Fingern (diese bitte nicht zuvor eincremen, um eine bessere Grifffähigkeit aufzuweisen).
Man zupft die Haare einfach aus und reinigt danach die Ohren mit einem Tuch oder einem speziellem Ohrenreiniger.
Denn: Sind zu viele Haare in den Ohren, kann keine Luft mehr in die Ohren gelangen. Sie neigen dann dazu, unangenehm zu riechen. Das wäre ggf. ein Anzeichen für eine etwaige Ohrenentzündung. Also: Seien sie wachsam mit ihren Augen und Ohren.
Achtung: Nicht jedermann traut stellt sich dieser Herausforderung. Wie ich z.B. Ich suche daher regelmäßig den Hundefriseur meines Vertrauens auf, der das dann professionell erledigt. Den Blick in das Ohr meines Lieblings mache ich natürlich regelmäßig und reinige das Ohr von Dreck und allem, was dort nicht hinein gehört mit einem Waschlappen.
Augen
Die langen Haare können den Hund stören, besonders wenn sie in den Augen hängen.
Dadurch kann es zu verstärkten Tränenfluss kommen, der sich um das Auge ihres Lieblings verhärtet und Entzündungen hervorrufen kann. Sie sollten diese Augenregion daher mit einem speziellem Augenkämmchen kämmen und das „Sandmännchen“ dort entfernen. Zuvor kann man diese Stelle auch mit einem warmen Waschlappen zwischen den Fingern herausmassieren und erweichen, damit das Augenkämmen nicht so sehr ziept.
Ebenso können Haarspangen als Hilfsmittel eingesetzt werden, damit die Haare nicht ins Auge fallen. Sie sind also nicht generell nur als Schmuck zu sehen.
Eine generelle Augenpflege ist demnach absolut wichtig und täglich anzuwenden. Augenpflegetücher oder eine Lotion können hier unterstützen.
Achtung: Ist das Haarkleid Ihres Welpen z.B. zwischen Nasenrücken und Augen noch nicht lang genug, kann das Fell unangenehm in die Augen pieksen. Als Trick können Sie die kleinen Häärchen mit z.B. Vaseline oder Kokosöl herunterstreichen.
Barthaare
Hier finden Sie im Alltag viel, was nicht in den Bart gehört. Gerade nach „Entdeckerspaziergängen“ oder nach dem Essen. Kämmen sie die Barthaare daher regelmäßig. Auch hier kann ein Waschlappen zum Einsatz kommen.
Gebisskontrolle
Nicht nur bei und Menschen, sondern auch bei Hunden ist das Gebiss die Voraussetzung, um Nahrung schmerzfrei und gut kauen zu können. Wir alle wissen, wie grausam Zahnschmerzen sein können.
Nicht selten leiden die Tiere unter schlechten Zähnen.
Wagen sie daher den Blick in die Schnauze ihres Hundes und achten Sie auch hier auf eine gründliche Pflege.
Bringe Sie ihrem Fellfreund schon früh und spielerisch bei, dass Sie ohne Angst sein Maul öffnen dürfen, denn Sie werden zukünftig seine Zahnpflege übernehmen.
Im Zoohandel oder im Internet finden Sie Hundezahnbürsten und entsprechende Zahncreme. Auch kann ein Fingerling oder auch ein älterer, schon etwas härterer Waschlappen zur Reinigung des Gebisses zum Einsatz kommen.
Gute Erfolge hat auch eine Ultraschallzahnbürste für Hunde (Emmi-Pet) erzielt.
Also: Lassen Sie es bitte nicht dazu kommen, dass sich das Gebiss so verschlechtert, dass Sie ggf. eine Zahnreinigung in Narkose in Anspruch nehmen müssen.
Fell
Bitte beachten Sie, dass nicht nur die Farben eines Havanesers eine bunte Wundertüte sein kann, nein, es ist auch seine Fellbeschaffenheit. Das Fell kann gelockt, dünn, dick, „bockig“ oder „fluffig“ sein. Das Haarkleid wird ab dem 2. Lebensjahr voll entwickelt sein. Ab diesen Zeitpunkt ist eine gründliche Bürstung zwei Mal in der Woche voll ausreichend.
Achten Sie darauf, das Deckhaar bis zur Haut zu kämmen, um etwaigem Filz keine Chance zu geben. Ein Spray kann hier als zusätzliche Hilfe genutzt werden. (Achtung: Ist Ihr Hund erst verfilzt, kann seine Haut nicht mehr atmen und es kann zu unangenehmen Juckreiz kommen.)
Legen Sie bitte das Deckhaar zur Seite und arbeiten Sie sich von unten nach oben.
Schritt 1: Gründlich durchbürsten und entwirren. Das regt die Durchblutung des Tieres an und tut richtig gut. Von Vorteil ist es, wenn sich Ihr Havi dabei auf die Seite legt, aber das mag nicht jeder. Also: ausprobieren.
Schritt 2: Jetzt kommt das Kämmen. Man startet von der Haut zum Deckhaar. Man entwirrt und entfernt kleine Knötchen im Fell. Man muss sich wirklich Stück für Stück „durcharbeiten“. Das kostet etwas Mühe. Achtung: Für die Augen, das Gesicht und die Pfoten nimmt man einen feinen Kamm; für den Rest einen mittleren.
Schritt 3: Nochmals Bürsten. Gerade Stellen wie die Beinchen und hinter den Ohren neigen zu Verfilzungen und benötigen etwas Geschick, da sie schlechter zu erreichen sind.
Einen besonderen Glanz des Felles erreichen Sie mit einer Naturhaarbürste. Es lohnt sich. ?
Achtung Sommer-Tipp:
Das Bauchfell des Hundes kann in den Sommermonaten etwas kürzer gehalten
werden. Es ist ein guter „Kühlungstrick“ beim Liegen auf den Fliesen in Haus und Wohnung.
Mache Hundebesitzer lassen Ihren Havi einen flotten Kurzhaarschnitt zaubern,
dann ändert sich natürlich auch die Fellpflege. Nichts desto trotz muss aber auch hier gut gepflegt werden.
Das Haarkleid nach einer Kurzhaarfrisur kann sich allerdings verändern, da die Struktur und die
Farbpigmente in den ersten Zentimetern der Haarspitzen eingelagert sind. Dadurch könnte das Haarkleid matter
oder farbloser wirken.
Wichtig: Ob ein Havaneser nun ein Kurzhaarschnitt trägt oder nicht. Wichtig
Ist doch nur, dass er ganz viel Liebe erhält!!!!!!!!!!!!!!
Pfoten:
Die Pfoten sind das gute Schuhwerk unserer Hunde, daher müssen wir ihre Pfötchen gewissenhaft pflegen.
Unser Vierbeiner schwitzt unter den Ballen, daher muss für eine „gute Belüftung“ gesorgt werden.
Im Winter bleiben Schnee und Eis zwischen den Zehen hängen und sie verkleben
und verfilzen. Auch rutschen die Hunde auf glattem Untergrund eher aus, wenn kein guter Grip/Stand gegeben ist.
Der gepflegte Fuß hilft dem Pfotenträger einen guten, natürlichen Bremsweg zu finden und nicht
unkontrolliert auszurutschen. Auch sammeln sich bei einem „Tobehund“ immer wieder Steinchen,
Samen und sogar Kaugummi in den Pfoten. Im schlimmsten Fall entzündet sich das Pfötchen.
Vaseline und Kokosöl kann in den Wintermonaten als zusätzlicher Schutz gegen Streusalz auf dem Ballen
eingesetzt werden.
Mit einer kleinen Schermaschine kann man dem Ganzen entgegen wirken.
Hier aber auch gilt: Wer sich dieses nicht selber zutraut, bittet bitte regelmäßig seinen Hundefriseur darum.
Der hilft mit professionellen Handgriffen.
Ein Waschlappen hilft aber immer und in jedem Fall schon gut zum Pfotenwaschen und bei der genauen
Kontrolle, ob alles seine Ordnung hat.
Krallenkontrolle und ggf. Kürzung:
Kontrollieren Sie die Krallen ca. alle 3-4 Wochen. Aber, woher weiß man, wann die kleinen Nägel zu lang sind?
Stellen Sie Ihr Tier dazu auf einen ebenen Untergrund. Sind die Krallen zu lang, drücken sie auf den Boden und
drücken ggf. die Zehen schon etwas zur Seite. Das kann dann beim Laufen Schmerzen verursachen.
Die sogenannte „Wolfskralle“ (Innenseite der Vorderpfoten, selten auch an den Hinterpfoten) kann den Boden
nicht berühren und sich daher nicht abreiben. Wird diese zu lang, kann es zu Verletzungen führen. Ihr Fellfreud
könnte z.B. an anderen Dingen hängen bleiben und sich verletzen, schlimmstenfalls seine Kralle
ausreißen.
Um all das zu verhindern, ist eine Krallenzange ein hilfreiches Instrument.
Krallen werden sowohl beim Welpen (hier sind die kleinen Krallen noch sehr spitz), als auch beim erwachsenen
Hund gekürzt. Man stutzt die Krallen 1-2 mm vor dem sogenanntem „Leben“, also vor den verletzbaren Adern.
Bei hellen Krallen sieht man das recht gut, da dieser Teil leicht rosa erscheint. Bei dunklen Krallen ist das eher
schwieriger, daher ist hier besondere Vorsicht geboten, um ihren Liebling nicht zu verletzen. Geschieht es
leider doch, bitte ich Sie, immer ein blutstillendes Mittel aus derApotheke in ihrer Hundeapotheke
(gesondertes Thema!!!) Zuhause zu haben.
Ich persönlich traue mir diese Verantwortung nicht zu, da Lotte rabenschwarze Krallen hat gehe daher auch in
diesem Fall zu dem Hundefriseur meines Vertrauens!!!!
Baden
Je nach Verschmutzungsgrad oder Wetterlage muss Ihr Havaneser auch den Besuch in einer Badewanne
kennenlernen. Dieses geschieht etwa alle 3-7 Wochen (je nachdem). Achten Sie dabei auf gute Pflegeprodukte.
Manuela Lüning wird Sie hier sicher gern beraten, was dem Fell Ihres Tieres gut tut, pflegt und nicht austrocknet,
um Juckreiz oder andere Hautkrankheiten möglichst zu vermeiden. Bürsten Sie ihren Fellträger zunächst einmal gut
durch. Legen Sie diverse Handtücher bereit und dann „ab in die Wanne mit ihm“. Wenn der Havi erst einmal daran
gewöhnt ist, wird es ihm gefallen. Die meisten Havaneser sind Wasserratten.
Duschen sie den Hund zunächst mit lauwarmen Wasser ab und „durchfeuchten“ sie ihn gut. Das ist die halbe Miete.
Nun wird das Fell einshampooniert. Bitte achten Sie darauf, dass das Pflegeprodukt nicht in die Augen oder in die Ohren
gerät. Das wäre nicht gut und tut unnötig weh. Spülen Sie den Schaum gut ab und wiederholen Sie den Vorgang
erneut mit einer Spülung.
Ist Ihr Schatz von Schaum befreit, streichen Sie das restliche Wasser leicht aus dem Fell und drücken Sie es an.
Rubbeln Sie den Hund leicht mit dem Handtuch ab. Bitte jedoch nicht zu stark, denn das unterstützt leider schnell
die Verfilzung. Setzen Sie Ihren nassen Spatz auf einer festen Unterlage auf einem Handtuch ab und beginnen Sie
ihn zu fönen (nicht zu heiß!!!). Eine Kämmhilfe kann nun noch aufgetragen werden. Schnappen Sie sich eine Bürste
und lockern Sie das Fell des Pfotenträgers während des Fönens auf. Sie werden sehen, aus dem nassen Knäul
entpuppt sich schon bald ein sauberer Kuschelschatz.
Unterbodenwäsche
Wenn es einmal schnell gehen muss, reicht auch zwischendurch die sogenannte „Unterbodenwäsche“ bei Matsch
und starkem Regen. Hier hilft klares Wasser und der gute alte Waschlappen, um das Bäuchlein und
Co. zu reinigen.
So, das war es auch schon. Keine Sorge, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Auch ich konnte nicht alles
von Beginn an, aber ich glaube mit den Jahren wurde ich immer besser in der Pflege meines Hundes und wissen Sie was?
Lotte liebt mich und ich sie auch!!!
So Leute, hier bin ich wieder, Lotte. Sollte meine Mutter das nicht richtig erklärt haben, meldet euch einfach bei mir.
Meckert nicht zu sehr mit euren Menschen; sie können es eben nicht besser.
Diese Kämmmassagen finde ich schon recht cool. Mittlerweile muss ich echt aufpassen, dass ich dabei nicht einschlafe
und meine Dates verschlafe. Ich sage euch, so als Havi kann das Leben echt anstrengend sein.
Boah, sie ruft schon wieder. Ich glaube es gibt Essen. Ich sage euch „dieser Stress“ ?.
Ich muss los – bis bald!!!!!
Eure Lotte